Das Anweiden von Pferden sollte ca. vier Wochen vor der Weidezeit beginnen. Am ersten Tag kann man mit 5 Minuten starten und von Tag zu Tag jeweils um 5 Minuten verlängern.
Sobald die erste halbe Stunde geschafft ist, kann man an den nächsten Tagen die Zeit um 10 Minuten verlängern, sofern keine Verdauungsprobleme wie stark aufgeblähter Bauch, Kotwasser oder Kolik entstehen. Gut wäre es, wenn man am Tag des Weideauftriebs bei 60- 90 Minuten grasen angekommen ist.
Die plötzliche Umstellung von Heu auf Gras kann zu gefährlichen Koliken kommen oder sogar zur Hufrehe führen.
Im frischem Gras sind hohe Konzentrationen von langkettigen Zuckermolekülen (Kohlenhydrate), welche man auch Fruktane nennt. Der Darm ist über den Winter an trockenes Raufutter gewöhnt und ist mit den entsprechenden Bakterien ausgestattet, die das Raufutter zersetzen. Frisches Gras wird jedoch von anderen Bakterien verarbeitet, die der Darm erstmal wieder produzieren muss. Dafür braucht der Darm Zeit!
Herpes Infektion:
Es gibt derzeit 5 Equine Herpesviren (EHV) die diagnostiziert wurden. Zwei davon sind derzeit meist verbreitet- EHV1 & 4. Sie können Atemwegserkrankungen, Aborte und neurologische Störungen verursachen.
Herpes wird durch Tröpfcheninfektion übertragen und vermehrt in der Übergangszeit zwischen Winter und Frühjahr.
Vor allem EHV1 (Equines Abortvirus) kann das Nervensystem schädigen mit der Folge von Lähmungserscheinungen und gestörte Bewegungskoordination. Auch kann ein Virusabort der Stute verursacht werden. Das EHV1 greift die Schleimhäute der Gebärmutter und Plazenta an. Das Fohlen wird nicht mehr genügend versorgt und kann absterben. Nach ein paar Tagen können die Pferde einen schwankenden Gang oder direkte Lähmungserscheinungen zeigen, was zum Glück eher selten vorkommt. Diese kommen durch Einblutungen ins Rückenmark die zu Funktionsstörungen oder Absterben bestimmter Nervenbereiche führen.
Bei dem Virus EHV4 manifestiert sich die Krankheit in den oberen Luftwege. Die Inkubationszeit beträgt 2-10 Tage. Der Beginn ist häufig recht unscheinbar mit Fieber, Nasenausfluss, Augenausfluss und Husten. Auch hier können neurologische Symptome auftreten.
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